Text und Bild aus der "Thüringer Allgemeinen" (Maria Hochberg) vom 29.06.2023:
Neben den Abläufen in der Produktion stand auch die Freiflächensolaranlage auf dem Firmengelände im Fokus. Vor gut einem Jahr wurde sie in Betrieb genommen: "Für uns ist die Anlage ein Segen, denn sie bringt mehr Ertrag als ursprünglich angenommen", sagte Geschaftsführer Jens Otto. So sollte sie 15 Prozent des Strombedarfs des Unternehmen decken, "doch im ersten Halbjahr 2023 waren es sogar 20 Prozent."
Kooperation mit Energiegenossenschaft Bürgerkraft Thüringen
Die Photovoltaikanlage entstand in Kooperation mit der Energiegenossenschaft Bürgerkraft Thüringen und hat eine Spitzenleistung von rund 400 Kilowatt. "Wir haben hier ein Pachtmodell", erklärte Felix Schmigalle, Klimaschutzmanager des llm-Kreises und Vorstandsmitglied von Bürgerkraft Thüringen. "Die Genossenschaft investiert und baut die Anlage, während die Firma sie pachtet, betreibt und nutzt."
"Für uns war diese Zusammenarbeit sehr wichtig, denn Bürgerkraft Thüringen bringt das entsprechende technische Knowhow mit. Da sind Fachleute am Werk, auf die wir uns verlassen können", machte Otto deutlich.
Vor wenigen Monaten ging zudem eine Solaranlage auf dem Dach des Bürogebaudes in Betrieb, zwei weitere Anlagen auf dem Firmengelände sollen folgen. Ziel ist es laut Otto, bis zu zwei Drittel des Strombedarfes selbst zu decken.
Derzeit sind mehr als 60 Mitarbeiter am Standort im Gewerbegebiet Erfurter Kreuz beschäftigt, von denen rund 45 in der Produktion tätig sind. "Obwohl wir kein tarifgebundenes Unternehmen sind, setzten wir bei der Bezahlung komplett auf den Metall-Tarifvertrag", sagte Otto. Gearbeitet werde in mehreren Schichtsystemen - von der Normalschicht über zwei bis hin zu drei Schichten.
Auftraggeber aus ganz Deutschland
"Wir haben eine sehr breite Produktpalette und können kleine, filigrane Stücke herstellen, aber durch unsere groBen Laseranlagen auch bis zu sechs Meter lange Teile schneiden", erklärte Otto beim Rundgang durch die Produktionshalle. Dabei werde darauf geachtet, dass so wenig Verschnitt wie möglich entsteht. "Am Ende sind etwa 30 Prozent des eingekauften Materials Schrott, den wir verkaufen und der dann weiterverwertet wird."
Die modernen Laserschneidmaschinen sind voll automatisiert, doch in einigen Bereichen, wie zum Beispiel beim Schweißen oder bei den Handpressen, werde laut Otto auch Wert auf manuelle Arbeit gelegt: "Wir sind sozusagen ein industrieller Handwerksbetrieb." Seit der Gründung als Tochterunternehmen der Avermann Maschinenfabrik GmbH & Co. im Jahr 1996 verzeichnet das Unternehmen nach Angaben des Geschaftsführers stetiges Wachstum.
Der Standort im Gewerbegebiet Erfurter Kreuz mit der guten Verkehrsanbindung an die Autobahnen 4 und 71 biete zudem eine schnelle Verbindung zu den deutschlandweiten Auftraggebern aus Bereichen wie Container-, Kran-, Waggon-, Landmaschinen- und Schiffsbau, aber auch Labortechnik, Lebensmittelindustrie und Feinmesstechnik.