Das Gelände der Firma, die auf den etwas kantigen Namen Laser- und Kant-Zentrum Avermann hört, ist im Gewerbegebiet Thörey nicht leicht zu finden. Thüringens Wirtschaftsminister Uwe Höhn (SPD) fand es problemlos bei seiner Visite.
Dabei, richtig geheimnisvoll geht es hier gar nicht zu, auch wenn Geschäftsführer Holger Hunstock nicht alles verrät. Ein bisschen Mythos muss schließlich sein. Hunstock, 62, Typ Dynamiker, hat in viele Ecken gerochen. In den 1960-er Jahren kam er aus Langensalza nach Arnstadt, stieg in der Chema ein, arbeitete sich vom Schlosser bis zum Vizedirektor für Produktion hoch. Heute ist er Chef von 60 Leuten. Als Hunstock bei Avermann anfing, waren es 20.
20 Millionen Euro wurden seit 1996 investiert
Der Startpunkt liegt im Jahr 1996. Da wurde das Laser- und Kant-Zentrum als Tochterunternehmen der Avermann Maschinenfabrik in Osnabrück gegründet. Schon 1990 waren die Westfalen in den Osten expandiert, damals nach Erfurt, der schönen Stadt wegen. Aber das Geschäftsmodell wollte nicht recht funktionieren. Das bestand anfangs im Einsammeln und Entsorgen von Müll in Containern. Heute usus, damals Neuland. Waren die Container defekt, reparierte man sie in Osnabrück. Zu ineffizient, stellte man fest.
Über Ichtershausens damaligen Bürgermeister Klaus von der Krone kam der Kontakt zum Erfurter Kreuz zustande. Grundstückskauf, Hallenbau - es ging dann recht schnell voran. Seither wurden über 20 Millionen Euro investiert.
1997 wurde an Avermanns neuem Standort der erste Laserschneider in Betrieb genommen. Gebündeltes Licht schneidet Stahl bis 30 Millimeter Dicke. So einfach ging das, bis ins Jahr 2008. "Alle redeten damals von der Krise, wir hatten sie schon. Keiner bestellte mehr etwas", erinnert sich Holger Hunstock. Keine Nacht habe er mehr ruhig schlafen können. Dann nahte die rettende Idee. "Irgendwann kam einer meiner ehemaligen Chema-Leute vorbei, der Erfahrung in Sachen Edelstahl hatte.